Es entstand beim Mittagessen, eine kleine Idee, eine Spinnerei, aus der Ernst wurde, und so reiste Professor Haas letzte Woche hier an, um den hiesigen Kolleginnen und Kollegen zu zeigen, wie interventionelle Herzkatheter bei Kindern funktionieren. Ausserdem wollten wir "Werbung" für die Kinderkardiologie und die damit verbundene Ausbildung machen. Finanziert wurde das Ganze kaum, er hat seine Freizeit geopfert, einen Teil der Unkosten konnten wir zum Glück übernehmen.
Für die medizinisch Bewanderten:
In Uzbekistan gibt es keine "Kinderkardiologinnen" und "Kinderkardiologen", man wird hier zum Kardio-Rheumatologen, ein Relikt aus frühereren Zeiten, ausgbildet, Echo lernt man nicht. Interventionen werden von Erwachsenen-Radiologen gemacht. Es gibt in ganz Uzbekistan nur 2 Menschen, die Kinder kathetern können. Bei dem einen waren wir 2 Tage im Krankenhaus, um vorher ausgewählte Patienten zu behandeln. Interessierte hatten die Möglichkeit, im Katheterlabor persönlich dabei zu sein, die anderen konnten sich per Zoom dazuschalten.
Es war wirklich toll, das kann man nicht anders sagen, mit viel Geduld hat Nik einem begabten, jungen Kinderkardiologen vieles aus der Katheterwelt beigebracht. Der erste Tag war hochoffiziell mit Meetings und Vorträgen in der medizinischen Fakultät, danach war es allerdings vorbei mit den Formalien, ein Treffen mit dem Gesundheitsminister wurde leider kurzfristig abgesagt. Hinter dem Ganzen steht meine vielleicht zu groß gedachte Idee, die Ausbildung in der Kinderkardiologie in Uzbekistan zu verbessern, wobei ich nicht glaube, dass wir dem sehr viel näher gekommen sind. Das Interesse der gewichtigen Menschen, die etwas ändern könnten, war leider gering.
Zwischenzeitlich hatte ich immer wieder ein schlechtes Gewissen, Nik hergeholt zu haben, weil er wirklich hart gearbeitet hat (und viel gewartet...) -- aber er behauptet zumindest, wiederkommen zu wollen, was wir alle sehr hoffen.
erfolgreiche Ballondilatation einer LPA-Stenose